Neuseeland #10 – Es blubbert und stinkt

Der Tag beginnt mit Sonnenschein am See, mit schwarzen Schwänen und Eisvogel und mit einer geschenkten Stunde. Wir haben nämlich die Umstellung auf Winterzeit vertrantüdelt. Wer denkt auch schon an Winter, wenn er gestern nachmittag noch im See gebadet hat?

Heute steht das Thermalgebiet Wai-O-Taupo auf dem Programm. Weil der Geysir dort zwar schon ein echter Geysir ist, aber eher ein Gelegenheitswasserspucker, der mit Tensiden täglich um 10:15 etwas angestupst wird, möchten wir nicht zu spät ankommen, die Wecker stehen auf 7:00. Die Uhr piepst. Warum das Telefon nicht? Mal wieder unzuverlässig das Ding? Nein, es zeigt 6:09 an, die Armbanduhren sind schon eine Stunde weiter. Mit etwas Nachdenken kommen wir irgendwann drauf und lassen uns einfach etwas mehr Zeit beim Frühstück. Es ist auch zu schön am See.

Heute morgen will das Wetter aber zeigen, was  alles geht. Kaum sind wir weg vom See, ist alles neblig. Beim kurzen Halt an den Huka Falls hat das einen gewissen Charme.

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Aber kurz vor den Thermalquellen kommen uns leichte Zweifel. Sollen wir auch bei Nebel reingehen? Der Eintritt ist nicht eben preiswert, aber wir sind halt auch nur einmal hier und das jetzt. Aber wir haben Glück, denn pünktlich mit unserer Ankunft am Thermalpark klart es auf.

Das mit dem Geysir ist vielleicht eher Showveranstaltung, die dazu erzählte Geschichte ist jedenfalls lustig: angeblich hat eine Truppe von Zwangsarbeitern, die hier Holz fällen musste, einst in der heißen Quelle Wäsche waschen wollen und dazu Wäsche samt Waschpulver hineingekippt. Woraufhin den Männern ihre Hosen dann um die Ohren geflogen sein sollen und eine Vermarktungsidee geboren war.

Alle anderen Phänomene von dampfenden Becken über farbige Mineralablagerungen bis zu Sinterterrassen und Mud Pools laufen freiwillig ab und sind durchaus sehenswert.

Es gibt noch weitere Thermalparks in der Umgebung von Rotorua, uns genügt aber einer. Schließlich müssen wir uns auch noch ums Wohnmobil kümmern und mal wieder unsere Mietwagenfirma anrufen, zum dritten Mal jetzt. Intensives Handbuchstudium hat uns zwar so weit gebracht, dass das Wechseln der Scheinwerferbirne an diesem Auto kein Hexenwerk ist, aber mangels Ersatzbirne und aufgrund des recht scharf formulierten Abschnitts in den Mietbedingungen, dass jeglicher Schaden am Fahrzeug prontissimo zu melden sei, rufen wir eben an. Heute ist aber Sonntag, wir erwarten eigentlich, auf morgen vertröstet zu werden.

Werden wir aber nicht. Wir bekommen eine Adresse buchstabiert, fahren hin, finden uns in einem Hinterhof wieder, der nach allem aussieht, aber nicht nach Werkstatt, aber doch eine ist. Ein netter Herr wechselt rasch das Birnchen und wir sind wieder selbst Herren unserer Zeit. Nächstes Ziel: die Coromandel-Halbinsel.

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